1. Grundsätzliches zur Erziehung:
Von entscheidender Bedeutung ist - wie oben schon beschrieben - Ihr ruhiges, bestimmtes, dominantes Auftreten in gerader selbstsicherer Körperhaltung (Schultern nach hinten, Brust raus) mit einem klaren Ziel vor Augen, das Sie durchsetzen möchten. Ihr Hund spürt diese entschlossene Energie. Grundsätzlich gilt: Alle Befehle werden ruhig, bestimmt mit selbstsicherer Körperhaltung (niemals ängstlich, unsicher oder zögerlich) gegeben und es wird immer auf die Befehlsausübung bestanden und nicht abgebrochen. Immer werden Sie ruhig und überlegen mit ihm umgehen. Auf jeden Fall müssen Sie darauf achten, dass jeder Befehl den Sie geben, auch möglichst beim ersten Kommando ausgeführt wird. Jeder Befehl und jedes Kommando ob mit Wort oder Handzeichen, soll möglichst kurz, eindeutig und immer dasselbe sein. Deshalb bestehen Befehle und Kommandos aus nur einem Wort. Ganz selten aus mehreren Wörtern. Der Hund lernt sehr schnell, dass er nicht unbedingt beim ersten Mal zu gehorchen braucht, sondern dass Sie auch durchaus zwei- oder dreimal den Befehl geben. Deswegen ist es anfangs besser, erst an kurzer (ca. 1 m), dann an langer Leine (8 m bis 20 m) zu üben. Erst wenn alles super klappt; versuchen Sie es ohne Leine. Gehorcht er nicht, kommt die Leine wieder dran.
Es ist sehr viel einfacher, dem Hund erst nach und nach beim üben mehr Freiheit zu geben, als sie ihm in späterem Alter wieder nehmen zu müssen, weil er nicht gehorcht.
Grundsätzlich gilt:
Was Sie Ihrem neuen Familienmitglied in den ersten Wochen nicht verbieten, werden Sie ihm möglicherweise nie mehr verbieten können. Also sprechen Sie vorher mit Ihrer Familie ab, was der Welpe darf und was nicht. Beim Lernen gilt gleiches: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr oder recht schwer". Der Hund muss merken, dass ihm nur Vorteile (Entspannung, Ausgeglichenheit und Lob) dadurch erwachsen, wenn er gehorcht und sich unterordnet, denn unser Hund ist ein absoluter "Egoist". Er tut freiwillig nur etwas, wenn für ihn etwas Positives dabei herausspringt (Lustprinzip). Alles was er als negativ empfindet, wird er unterlassen. Deswegen sollte zwischen Ihnen und Ihrem Hund immer eine fröhliche und entspannte Atmosphäre herrschen, so dass er Sie grundsätzlich mit etwas Positivem in Verbindung bringt.
Wenn Sie merken, dass Sie ungeduldig oder wütend beim Üben werden, oder dass Sie keine rechte Lust haben, lassen Sie es lieber. Sind Sie gerade beim Üben und ärgern sich über Ihren Hund oder etwas anderes, beenden Sie die "Übungsstunde" mit einer Übung, die Ihr Hund sehr gut beherrscht, loben ihn ruhig-liebevoll und entlassen ihn aus der Übung mit "Lauf". Dieses "Lauf" sollte immer am Ende einer Übungsphase stehen, damit Ihr Hund weiß, jetzt ist für mich die Übung zu Ende.
Die Übungen sollten zweimal täglich vorgenommen werden und jeweils nicht länger als 5 Minuten dauern. Ist Ihr Welpe noch recht klein, fangen Sie mit je 2 - 3 Minuten an und steigern sich je nach Konzentrationsvermögen Ihres Hundes.
Die Unterordnungsübungen, verbunden mit entsprechenden Handzeichen (Sitz, Steh, Platz, Bleib, Fuß, Hier) sollte jeder Hund beherrschen!!! Es geht nämlich nicht nur darum, dass diese Übungen im Alltag überall angewendet werden können und ein gut erzogener Hund überall gut ankommt, sondern auch darum, Ihren Status als "Rudelführer" immer wieder klarzustellen. Durch die Unterordnungsübungen zeigen Sie Ihrem Hund, wer hier der "Boß" ist und Sie sich Ihre Führungsrolle verdient haben. Bei der Gelegenheit möchte ich auch gleich erwähnen, dass das "sich Anfassen lassen" auch eine Form der Dominanz ist. Sie als Hundebesitzer müssen Ihren Hund an jeder, wirklich an jeder Stelle seines Körpers anfassen können. Neben dem Dominanzeffekt ist es besonders beim Tierarztbesuch wichtig. Das "sich Anfassen lassen" können Sie beim täglichen Spielen mit einbauen. Sollte Ihr Hund etwas dagegen haben, sich sträuben, zuschnappen oder rumzappeln, zeigen Sie ihm klar und deutlich mit natürlichen korrigierenden Maßnahmen, dass ein solches Verhalten von Ihnen als Rudelführer nicht geduldet wird (siehe unten unter „Disziplinierung | Korrektur von Fehlverhalten“). Auf diese Art und Weise wird es Ihr Dalmatiner als selbstverständlich ansehen, wenn Sie ihm mal die Pfoten, Ohren oder Zähne kontrollieren.
Alle Familienmitglieder müssen die gleichen Handzeichen, Befehls- wie auch Verbotsworte benutzen.
Wenn Sie in Ihrer Nähe die Möglichkeit haben, sollten Sie einen Erziehungskurs mit Ihrem Hund besuchen. Oftmals klappt es mit der Erziehung nämlich schon ganz gut, wenn man mit dem Hund allein übt. Kommen aber andere Hunde hinzu, ist durch die Ablenkung auf einmal alles vergessen. Sie sollten allerdings darauf achten, daß Sie in dem Erziehungskurs Ihre Erziehungsmethode beibehalten können..
Der Hund, also auch unser Dalmatiner, stammt, wie wir ja wissen, vom Wolf ab und ist durch Domestikation (Haustierwerdung) zu dem geworden, was er jetzt ist. Nichts desto Trotz hat er aber entscheidende Verhaltensweisen beibehalten. Er hat Triebe und Instinkte wie sein Urvater. Einige davon können wir uns für die Erziehung nutzbar machen (z. B. Fresstrieb, Spieltrieb, Folgetrieb). Denn was der Hund durch sein natürliches Triebverhalten lernt, lernt er viel schneller, freudiger und zuverlässiger. Man kann sehr wohl merken, ob ein Hund nur mit Härte – seiner Natur zuwider - erzogen wurde oder ob man sich intelligent seine Triebe und Instinkte zunutze gemacht hat.
2. Name
Als erstes muß der Hund seinen Namen lernen. Benutzen Sie ihn so oft es geht, wenn Sie mit ihm spielen oder wenn Sie ihn z.B. zum Fressen rufen. Der Name sollte auch vor den jeweiligen Befehlen genannt werden, z.B. "Ondra, sitz", nicht aber vor Verbotsworten oder bei der Disziplinierung des Hundes, weil der Name grundsätzlich positiv verknüpft werden soll.
3. Lob | Zuneigung
Mit Lob wird niemals gespart aber Sie sollten nicht zu überschwänglich loben, da Sie dadurch einen aufgeregten Zustand Ihres Hundes herbeiführen. Gelobt wird immer ruhig, liebevoll und leise, mit ehrlicher innerer Freude, denn diese Energie spürt Ihr Hund (anfangs auch mit Hilfsmitteln wie Leckerchen und Spielzeug, um die positive Verknüpfung zu verstärken). Für alles was Ihr Hund "auf Befehl" gut gemacht hat oder wenn er eine von Ihnen gewünschte Verhaltensweise zeigt (für die Sie sich dann auch ein Befehlswort ausdenken müssen, damit er diese Verhaltensweise später auch auf dieses Befehlswort hin ausführt, z.B. er fängt an zu bellen, weil jemand kommt, sagen Sie "gib laut"), loben Sie ihn auf die oben beschriebene Art und Weise. Bei dem Junghund wird das Leckerli (oder Spielzeug) erst langsam nach und nach reduziert, wenn Ihr Hund die jeweilige Übung schon super beherrscht, so dass er sich dann auch mit der lobenden Stimme und Ihrer inneren Freude über ihn zufrieden gibt. Ab und zu kann es nötig sein, wieder auf die Hilfsmittel, wie Leckerli zurückzugreifen, wenn sich Ihr Hund z. B. in der Pubertätsphase befindet und meint, er hätte alles vergessen. So wird seine positive Verknüpfung wieder in Erinnerung gerufen und Sie werden auch in diesen Phasen in der Lage sein, Ihre Befehle ruhig und bestimmt durchzusetzen und Ihre Alphaposition so zu verstärken.
Übrigens bedeutet für unseren Hund nicht nur das Lob mit Worten oder Leckerlis eine Belohnung. Unser Hund empfindet jede Form von Zuneigung und sämtliche Aktivitäten, die Wolfbefinden bei ihm auslösen als Belohnung z. B. das gemensame Spiel nach einem Übungsabschnitt, Futter, freier Auslauf, gemeinsames Kuscheln, Ihr zufriedener Gesichtsausdruck mit innerer Freude. Lob muss also nicht unbedingt mit Worten oder Leckerlis verknüpft sein.
Kann Ihr Hund dann in fortgeschrittenem Alter alles, dürfen Sie das Lob nicht vergessen (das Tun leider sehr viele Hundehalter). Mit jedem Lob wird das Selbstbewusstsein Ihres Hundes gestärkt und er wächst zu einem selbstbewussten, freudig gehorchenden Hund heran.
4. Korrekturwort oder -geräusch
Z. B. "Hey" oder "Nein" oder auch das Geräusch "Tzzz" eignen sich sehr gut, um unerwünschtes Verhalten unseres Hundes zu korrigieren und sollten mit möglichst tiefer, klarer und sehr bestimmender Stimme ohne Emotionen gesprochen werden. Es dient dazu, Ihren Hund aus einer unerwünschten Situation herauszureißen, zu korrigieren und sich wieder auf Sie zu konzentrieren. Sehr gut und wenig emotionsgeladen ist auch ein einfacher Zischlaut, wie "Tzzzzz". Im Grunde ist es vollkommen egal welches Wort oder welches Geräusch Sie verwenden. Wichtig ist, dass es immer dasselbe ist und möglichst ohne Emotionen wie Frust, Unsicherheit etc. ausgesprochen werden kann.
"Hey" oder "Nein" oder "Tzzz"
- wenn Ihr Hund einen Befehl nicht korrekt ausführt
- wenn er sich anschickt, etwas Unerlaubtes zu tun
- wenn Sie ihn im Augenblick einer unerlaubten Handlung erwischen.
Beispiele
- Ihr Hund soll "Sitz" machen, legt sich statt dessen aber hin. Während er sich hinlegt, sagen Sie "Tzzz", "Hey" oder "Nein" und ziehen ihn langsam am Halsband oder Nackenfell in die Sitzposition und sagen, wenn er schön sitzt: "Sitz, - sooo ist es feiin".
- Sie merken, daß Ihr Hund daran interessiert ist, in die Büsche zu verschwinden. Vielleicht hat er schon den Kopf hineingesteckt. Sie sagen energisch "Tzzz", "Hey" oder "Nein", bevor er darin verschwinden kann und werfen ihm vielleicht gleichzeitig einen Wurfgegenstand neben, hinter ihn oder auf sein Hinterteil.
- Ihr Hund hat sich Ihren Hausschuh geschnappt und kaut genüßlich darauf herum. Sie gehen ruhig zu ihm, korrigieren Sie mit einer "Berührung" (wie oben beschrieben), sagen energisch "Tzzz", "Hey" oder "Nein" fassen den Hausschuh mit der Hand und warten, bis er Ihnen den Hausschuh von alleine überlässt. Sie dürfen nicht daran ziehen, sondern nur ganz ruhig festhalten, denn Zug bedeutet Gegenzug und wird zum Kräftemessen. Wenn Ihnen der Hund den Hausschuh überlassen hat, geben Sie ihm stattdessen mit "Nimm" etwas Erlaubtes (Kauknochen oder Spielzeug) loben ihn und gehen weg ohne ihn noch anzusehen.
5. Disziplinierung | Korrektur von Fehlverhalten
Im Hunde- bzw. Wolfsrudel gibt 4 Arten der Disziplinierung um Fehlverhalten zu korrigieren:
Ignorieren - Mimik - Gestik - Berührung
Diszipliniert wird Ihr Hund nur wenn es sein muss, dann aber ruhig, bestimmt und konsequent, mit klarer und eindeutiger Körpersprache. Niemals wütend, frustriert, unsicher oder zögerlich. Disziplinierung darf nicht mit Bestrafung verwechselt werden, sondern es ist das Mittel um Regeln und Grenzen aufzuzeigen und mit Hilfe einer Korrektur auch konsequent durchzusetzen. Es ist nie notwendig, dass Sie Ihren Hund schlagen. Hat er Sie als "Alpha" akzeptiert, reichen die "wölfischen" Strafen, wie z.B. "ein böser Blick" in Verbindung mit einem scharfen "TZZZ", „HEY“ oder „NEIN", falls dass nicht reicht, in Verbindung mit einer „Berührung“, einem "über die Schnauze fassen" oder einem „auf den Rücken drehen und an die Kehle greifen“ aus. Dabei sagen Sie selbstsicher und mit deutlich tiefer Stimme "TZZZ", "HEY“ oder "NEIN".
Ignorieren, wie auch jede gesteigerte Form korrigierender Maßnahmen wie Mimik und Gestik (Lefzen hochziehen incl. der entsprechenden Körperhaltung), warnende Lautäußerung (Knurren) und Berührung (Biss) dienen dazu, inakzeptables, die Rudelordnung störendes Verhalten abzustellen, Regeln und Grenzen aufzuzeigen, um die Ordnung im Rudel wiederherzustellen, die unabdingbar ist für ein friedliches und entspanntes Miteinander.
a) Ignorieren
- NICHT ANSPRECHEN | NICHT ANFASSEN | NICHT ANSCHAUEN -
Das lautlose, geduldige Ignorieren ist eine häufig praktizierte Verhaltensform (Körpersprache) im Hunde- bzw. Wolfsrudel. Sie wird insbesondere angewendet wenn sich rangniedrigere Rudelmitglieder zu respektlos, aufgeregt oder fordernd verhalten. Zeigt das Ignorieren keine Wirkung, wird das höherrangige Tier zu wirkungsvolleren korrigierenden Maßnahmen - wie oben beschrieben (Lefzen hochziehen, Knurren und schließlich Berührung) - greifen.
Daher ist das lautlose Ignorieren unseres Hundes auch für uns Menschen eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, um den Hund zu beruhigen oder ihn von einem fordernden Verhalten abzubringen, da er lernt, dass ein solches Verhalten keine positive Resonanz bringt und er nicht zu seinem Ziel kommt. Das Ignorieren greift allerdings nur, solange sich die Aufregung auf einem niedrigen Level befindet.
Komplettes Ignorieren des Hundes - also praktisch durch ihn hindurchsehen, als wäre er gar nicht da - funktioniert z. B. sehr gut, wenn Sie nach Hause kommen und der Hund Sie stürmisch, möglicherweise mit respektlosem Verhalten wie Anspringen begrüßen will. Oder auch bei forderndem Verhalten z. B. wenn der Hund Sie ansieht evtl. auch noch fiept, weil er auf das Sofa möchte oder Sie ständig verfolgt, weil er meint es wäre Zeit Gassi zu gehen oder Futter zuzubereiten etc. Erst wenn der Hund sich beruhigt und völlig entspannt hat, wird er begrüßt, das Futter zubereitet oder Gassi gegangen.
b) Mimik und Gestik
Kann durch das Ignorieren des rangniedrigeren Hundes seine Aufregung und respektloses Verhalten nicht gemindert und keine Beruhigung erreicht werden, wird der ranghöhere Hund warnend die Lefzen hochziehen, seine Zähne zeigen und knurren.
Können wir als Mensch die Aufregung oder das fordernde Verhalten des Hundes durch unser lautloses geduldiges Ignorieren nicht mindern, ist es Zeit für eine sehr ernste Lautäußerung, indem wir ein Korrekturgeräusch wie z. B. "Tzzz", „HEY“ oder „NEIN") gegen und ihn z. B. mit „ab ins Körbchen“, der entsprechenden Körperhaltung und Handbewegung auf seinen Platz schicken, wo er warten muss, bis totale Entspannung eingetreten ist und keinerlei Aufregung mehr gezeigt wird.
c) Berührung
Wenn ein untergebenes Rudelmitglied im Hunde- bzw. Wolfsrudel nicht auf ein warnendes Knurren oder Lefzenhochziehen (im Menschrudel das warnende "Tzzz", „HEY“ oder „NEIN") mit entsprechender dominanter Körperhaltung des Alphatieres reagiert, folgt eine kurze und schnelle „Berührung“ inform eines Bisses, der keine Verletzungen hervorruft, sondern dazu dient, das ungehorsame Rudelmitglied aus diesem Zustand herauszureißen und eine devote, gehorsame Haltung zu erzeugen, um damit die Rudelordnung wieder herzustellen. Wir Menschen können diesen „Biss“ imitieren, indem wir unsere Finger zu einer Kralle formen und den Hund mit den Fingern kurz und schnell in der erforderlichen Intensität in den seitlichen Hals- oder Lendenbereich stoßen (nicht schieben), um den Hund auf diese natürliche Art und Weise aus seinem verbotenen oder respektlosen Tun herausreißen und so Respekt einfordern. Die Intensität dieses Stoßes richtet sich immer danach, ob die entsprechende Wirkung hervorgerufen wird, nämlich, dass der Hund eine gehorsame, devote Haltung einnimmt und seine unerlaubte Handlung unterlässt.
d) Schnauzengriff | Berührung
Im Hunde- bzw. Wolfsrudel wird häufig mit dem „über die Schnauze fassen“ und „auf den Boden drücken“ gehorsames Verhalten eingefordert und dauert so lange an, bis sich der ungehorsame Hund vollkommen beruhigt und entspannt hat. Dieses Verhalten können wir ebenso mit unserer Hand imitieren. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass man so lange wartet, bis vollkommene Entspannung des Hundes eingetreten ist. Dann lässt man los und geht ohne den Hund weiter zu beachten.
e) Rückenlage | Berührung
Wenn die oben beschriebenen disziplinarischen Maßnahmen im Hunde- bzw. Wolfsrudel nicht ausreichen, um den gewünschten Effekt zu erzielen, wird das respektlose oder zu aufgeregte Rudelmitglied kurz und schnell auf den Rücken gedreht, mit der Schnauze an der Kehle so lange auf den Boden nieder gedrückt und dabei streng in seine Augen geschaut, bis der Hund aufgibt, den Kopf zur Seite dreht, also dem Blick von Alpha ausweicht, sich vollkommen entspannt, ganz ruhig daliegt und so seine devote und gehorsame Haltung zeigt. Das alles passiert vollkommen still.
Auf die gleiche Art und Weise können wir unseren ungehorsamen oder zu aufgeregten Hund disziplinieren, um ihn wieder in einen ruhigen, ausgeglichenen und gehorsamen Zustand zu versetzen und ihm so klar und deutlich zeigen, dass dieses Verhalten nicht toleriert wird.
f) Wurfgegenstand zur Unterstützung Ihres Verbots | Berührung
Beschäftigt sich Ihr Hund irgendwo in einiger Entfernung und kommt nicht auf Ihr Rufen, werfen Sie, ohne dass er es sieht, z. B. eine Wurfkette oder Schlüsselbund oder ähnliches, neben ihn oder auf seinen Körper und rufen gleichzeitig "Tzzz", "HEY“ oder "NEIN". Er wird sich erschrecken, wird so aus seinem Tun herausgerissen und schnellstens zu Ihnen eilen. Während er kommt rufen Sie "komm, soo ist es feiin, Ondra komm." Ist er bei Ihnen angekommen wird er ruhig und liebevoll für sein Kommen gelobt. (Gute Wurfgegenstände: Schlüsselbund, Leine, Kettenhalsband, usw.). Sie müssen dabei etwas geschickt vorgehen. Ihr Hund sollte den geworfenen Gegenstand nicht mit Ihnen in Verbindung bringen können. Seine Verknüpfung sollte sein: Frauchen ruft, ich komme nicht, jetzt passiert etwas "Erschreckendes", nur weil Frauchen "Tzzz", "Hey“ oder "Nein" ruft, da komme ich lieber.
Jede Strafe muss unmittelbar nach oder während der verbotenen Handlung erfolgen. Eine Strafe, die eine Zeitlang nach der unerlaubten Handlung erfolgt, kann der Hund nicht mehr mit der unerlaubten Handlung in Verbindung bringen, sondern verbindet die Bestrafung mit dem, was er gerade getan hat.
Beispiele
- Sie erwischen Ihren Hund nicht rechtzeitig, als er hinter einem Kaninchen hergejagt ist. Nach einer Weile kommt er freudestrahlend zu Ihnen zurück. Bestrafen Sie ihn jetzt, verbindet er die Strafe mit dem Zurückkommen, nicht aber mit dem Kaninchenjagen, das ist schon viel zu lange her.
- Sie kommen von der Arbeit nach Hause und finden einen vom Hund zerfressenen Pantoffel vor. Ihr Hund freut sich, dass Sie nach Hause kommen, ist sich seiner Missetat nicht mehr bewusst. Bestrafen Sie ihn nun, verbindet er diese mit seiner Freude, wenn Sie nach Hause kommen und meint, das wäre etwas Schlechtes und kann nicht die richtige Verknüpfung herstellen.
Derartige Missverständnisse sollten Sie tunlichst vermeiden, sonst wird das Verhältnis zwischen Ihrem Hund und Ihnen gravierend gestört.
6. Augenkontakt
"Schau her": Es ist sehr wichtig, dem Hund beizubringen, "Augenkontakt" zu Ihnen herzustellen, denn wenn er lernt, auf das Kommando "Schau her" oder ähnliches Sie anzuschauen, kommen die dann folgenden Befehle viel besser an. Er lernt, sich auf Sie zu konzentrieren. Aber das will gelernt sein.
Üben Sie das "Augenkontakt" herstellen nur für sich allein, ohne andere Kommandos. Nehmen Sie ein Leckerli, zeigen es ihm, führen es zu Ihren Augen und sagen freundlich "Schau her". Hat er Ihnen ca. 5 - 10 Sekunden in die Augen geblickt, loben Sie ihn kräftig und geben ihm das Leckerli. Wenn das gut funktioniert, verwenden Sie die Methode bei anderen Übungen, geben ihm dann das Leckerli aber erst, wenn er die entsprechende Übung ausgeführt hat. Will er Sie nicht anschauen, stupsen Sie mit dem Finger auf seine Nase und zeigen dann auf Ihre Augen. Wirkt das auch nicht, nehmen Sie sein Kinn in die Hand und zwingen ihn dazu (nach Möglichkeit sollte das aber ohne Anfassen funktionieren). Danach wird kräftig gelobt.
7. Kommandos
a) "Aus"
"Aus" unterscheidet sich vom "Tzzz", "Hey" oder "Nein" dadurch, dass der Hund etwas hergeben soll.
Beispiele
- Sie spielen mit Ihrem Hund, haben dann keine Lust mehr und beenden das Spiel mit "Aus". (Das Spiel zwischen Mensch und Hund sollte übrigens immer vom Menschen beendet werden, nicht etwa, weil der Hund keine Lust mehr hat).
- Sie geben Ihrem Hund ein leckeres Schweinsohr. Ihr Hund muß es Ihnen auf "Aus" sofort hergeben, ohne zu knurren. Knurrt oder schnappt er gar, schütteln Sie ihn im Nackenfell, sagen "Tzzz", "Hey" oder "Nein" - evtl. mit der entsprechenden "Berührung" und fassen das Schweineohr ohne zu ziehen und warten bis er es Ihnen überlässt. Dann loben Sie ihn ruhig mit inner Freude und geben ihm das Schweinsohr zurück. (Üben Sie gerade das Wegnehmen von besonderen Leckereien, loben ihn immer und geben Sie es ihm immer zurück. Er wird niemanden in Ihrer Familie anknurren, wenn man in die Nähe kommt, wenn er frißt. Das kann nämlich ganz schön gefährlich werden. Aber da kann man ja vorsorgen, damit keine Futteraggression entsteht.
- Sie spielen mit Ihrem Hund mit einem Stöckchen. Sie werfen, er bringt es zurück und soll es sich von Ihnen auf das Kommando "Aus" aus der Schnauze nehmen lassen oder zu Boden werfen.
b) Nimm
Sagen Sie jedesmal zu Ihrem Hund "Nimm", wenn Sie ihm ein Leckerchen geben oder wenn er zu seiner Futterschüssel darf.
Das üben Sie so:
Halten Sie ihm ein Leckerli vor die Schnauze, sagen "Nimm" und geben es ihm. Das machen Sie ein paarmal hintereinander. Leckerli zeigen, "Nimm" sagen, sofort geben. Nun probieren Sie, ob Ihr Hund sich das Leckerli auch ohne das "Nimm" einfach aus Ihren Fingern schnappen will und das wird er sicherlich versuchen. Dann gegen Sie ihm mit einem sehr energischen "Tzzz", "Hey" oder "Nein" einen Klaps auf die Nase oder mittels einer "Berührung" und halten Sie es ihm wieder vor. Versucht er es wieder, wird wieder so verfahren. Das machen Sie solange, bis er es nicht mehr einfach so schnappen will. Dann sagen sie freundlich "Nimm" und geben es ihm sofort. Das "Nimm" im Zusammenhang mit dem "Hey" oder "Nein" sollten Sie nicht zu oft üben, damit ihm das Leckerli nicht vermiest wird. Probieren Sie lediglich ab und zu mal aus, ob er es sich auch ohne das "Nimm" schnappen will.
Sie können das auch sehr gut üben, indem Sie zu Hause auf dem Tisch ein Leckerchen platzieren und dann genau so verfahren wie oben beschrieben. So lernt der Hund sich keine leckeren Dinge vom Tisch zu klauen.
Das ist die beste Möglichkeit, dem Hund beizubringen, daß er drinnen wie draußen nicht alles fressen darf, was ihm unter die Nase kommt. Wie oft hat man schon von vergifteten Bröckchen gehört, die ein Hundehasser irgendwo auslegt. Nimmt Ihr Hund drinnen oder draußen trotzdem etwas Freßbares auf, öffnen Sie ihm die Schnauze und entfernen es mit "Tzzz", "Hey" oder "Nein" (wenn er es nicht schon schnellstens geschluckt hat. Meine Ondra ist Meister auf diesem Gebiet). Besser ist, Sie sehen vorher, wenn auf dem Weg etwas liegt, daß Ihren Hund interessieren könnte. Zeigt er Interesse, warnen Sie ihn mit einem energischen "Tzzz", "Hey" oder "Nein" vor. Das Ganze kann aber nur funktionieren, wenn der Hund nicht von allen möglichen Personen Leckerchen zugesteckt bekommt, ohne das Kommando "Nimm". Fremde Leute sollten nur mit Ihrer Erlaubnis Ihren Hund füttern dürfen.
Noch etwas zu den Leckerlis:
Geben Sie Ihrem Hund niemals einfach so ein Leckerli, ohne daß er sich dieses erarbeitet hat. Also geben Sie ihm immer erst ein Kommando, z.B. "Sitz", dann gibt es das Leckerli. Der Hund soll verknüpfen: Nur wenn ich gehorche, ruhig und entspannt bin, bekomme ich was Feines. Ich lasse meine Hunden grundsätzlich einen Befehl, bevor ich Ihnen mit "Nimm" ein Bröckchen gebe.
c) Sitz
Mit dem "Sitz" können Sie bereits beginnen, sobald der Welpe bei Ihnen zu Hause ist. Wenn Sie sehen, daß er sich sowieso gerade hinsetzen will, sagen Sie gleichzeitig "Sitz" und loben ihn. Machen Sie das so oft wie möglich, damit er versteht was "Sitz" bedeutet. Bei den nachfolgenden Übungen sieht das so aus: Sie zeigen Ihrem Hund ein Leckerli und halten es über seinen Kopf und sagen "Sitz". Hat er schon begriffen, was Sie von ihm wollen, setzt er sich hin. Setzt er sich nicht durch Überkopfhalten des Leckerlis, drücken Sie sein Hinterteil sachte herunter, sagen in der Bewegung "Sitz". Sitzt er nun fein, loben Sie ihn in ruhig und danach gibt es das ersehnte Leckerli.
Das Ganze ist dann ein "Lernen am Erfolg" (Appetenzverhalten) und funktioniert so: Sie zeigen ihm das Leckerli und sagen "Sitz", er will das Leckerli natürlich unbedingt haben (= Freßtrieb). Er hat begriffen, dass er sich hinsetzen und ruhig warten muss, um das Leckerli zu bekommen und gleichzeitig gelobt zu werden (=Trieb befriedigt).
Nach und nach verbindet er das "Sitz" mit dem Lob und Leckerli. Das Ganze muß sehr oft wiederholt werden, damit sich diese Verknüpfung beim Hund richtig einprägt. Erst wenn alles super klappt, versuchen Sie es nur mit dem "Sitz", ohne dem Hund vorher das Leckerli gezeigt zu haben. Setzt er sich trotzdem fein hin, loben Sie ihn und geben ihm ein Leckerli aus Ihrer Hosentasche. Nach und nach kann das Leckerli reduziert werden. Aber erst, wenn er das Kommando "Sitz" gut kann. Dann geben Sie ihm nur noch etwa jedes 2. Mal einen Happen und nach einer Weile noch seltener, aber ab und zu sollte etwas für ihn abfallen. Dadurch ist der Hund sofort in freudiger Erwartung, wenn Sie ihm einen Befehl, in diesem Fall "Sitz", geben in der Erwartung, es könnte ja was Gutes dabei herausspringen. Gerade dadurch, daß es (erst wenn alles schon super klappt) nur noch ab und zu ein Leckerli gibt, wird seine Erwartungshaltung sehr gesteigert und somit seine Aufmerksamkeit. Diese Methode wird bei den nachfolgend beschriebenen Übungen angewandt. Als erstes müssen Sie ganz sicher sein, daß der Hund begriffen hat, was er auf Ihren Befehl hin zu tun hat. Dann wird weitergeübt, mit viel Lob und Leckerli, solange, bis die Übung perfekt sitzt. Dann wird das Leckerli langsam reduziert, nicht aber das Lob.
d) Platz
Am besten lernt man das "Platz" aus dem "Sitz" heraus. Kann der Hund schon gut "Sitz" machen, bringt man ihn in die Sitzposition, zeigt ihm ein Leckerli und zieht seine Vorderbeine nach vorne und sagt in der Bewegung "Platz". Liegt er schön auf dem Boden, wird er schön gelobt und bekommt sein Leckerli. Will er sofort wieder aufstehen oder liegt nicht richtig, drücken Sie ihn zwischen den Schulterblättern runter. Wenn er das "Platz" aus dem "Sitz" schon gut kann, muß er sich auch ohne vorheriges Hinsetzen sofort hinlegen. Vielleicht macht er es ohne daß Sie nachhelfen. Wenn nicht, gehen Sie mit ihm ein Stück an der Leine bei "Fuß". Sie haben die Leine locker in der rechten Hand und lassen Sie etwa bis zum Boden durchhängen. Jetzt stellen Sie Ihren linken Fuß auf die Leine, ziehen mit der rechten Hand an der Leine, so daß Ihr Hund zu Boden gezogen wird. Dabei sagen Sie "Platz". Meist ist diese Methode aber gar nicht nötig.
Eine gute Methode ist es zusätzlich zu den Befehlen "Handzeichen" zu benutzen. Zum Beispiel für das "Sitz" Zeigefinger nach oben, für das "Platz" Zeigefinger nach unten.
e) Bleib
Beim "Bleib" soll der Hund in der Position bleiben, in der Sie ihn mittels eines Befehls gebracht haben und warten, bis ein anderer Befehl folgt oder er mit "Lauf" aus der Übung entlassen wird. (Handzeichen: Handfläche entgegenstrecken). Man nimmt den Hund an die Leine, läßt ihn "Sitz" machen, sagt "Bleib" und entfernt sich an der Leine ca. 1 m vom Hund, bleibt in Entfernung stehen, geht um ihn herum, bleibt einen Moment rechts neben dem Hund stehen und wartet ca. 3 Sekunden. Dann wird er kräftig gelobt und es gibt ein Leckerli.
Sollte der Hund unerlaubt aufstehen oder sich hinlegen, geht man unverzüglich und ruhig zu ihm, sagt knurrend "Tzzz", "Hey" oder "Nein" und bringt ihn wieder in die Sitzposition (und sagt nochmals "Bleib", bis er begriffen hat, was er zu tun hat). Dann entfernt man sich wieder. Jede Übung wird erst beendet, wenn sie erfolgreich abgeschlossen wurde.
Gleiches gilt für das "Platz - bleib". Nach und nach nimmt man für diese Übungen eine längere Leine und wenn alles ganz zuverlässig klappt, gar keine mehr. Werden Sie niemals ungeduldig oder laut beim Üben. Das kann das Vertrauensverhältnis zerstören und Sie um Wochen zurückwerfen.
f) Fuß
Nehmen Sie Ihren Hund an eine ca. 1 m lange Leine. Der Hund sitzt neben Ihnen auf der linken Seite in der sogenannten "Grundposition". Nun zeigen Sie ihm ein Leckerli, sagen "Fuß" und rucken einmal kurz an der Leine zur Seite und gehen los. Befindet sich der Hund schön neben Ihnen, etwa in Kniehöhe, zeigen Sie ihm durch Ihr ruhiges, liebevolles Lob, daß er es so richtig macht: "Feiiner Hund, feiin Fuuuß, soooo ist braaav", zeigen ihm währenddessen das Leckerli in ihrer rechten Hand, so wird er schön zu Ihnen aufblicken. Prescht er dennoch nach vorn, erfolgt ein kräftiger (wirklich kräftig) kurzer prägnanter Leinenruck, indem Sie die Leine seitlich zu Ihrem Körper rucken, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen (nicht nach hinten ziehen, dann zieht er weiter nach vorn). Ist er wieder in der richtigen Position angekommen, loben Sie ihn wiederum kurz und ruhig, wie oben beschrieben. Ab und zu bleiben Sie stehen. Dann sollte sich der Hund unverzüglich hinsetzen. Am Anfang geben Sie ihm noch das Kommando "Sitz", sobald er "Sitz" macht, bekommt er das ja schon so lange ersehnte Leckerli und viel Lob. Dann gehen Sie wieder mit "Fuß" an, mit einem weiteren Leckerli in der rechten Hand. Nach und nach bleibt der Hund schön an Ihrer Seite, wartet nur darauf, daß Sie stehenbleiben, damit er sich hinsetzen kann und Lob und Leckerli einheimsen kann. (Auch hier gilt: erst wenn der Hund das Ganze perfekt macht, das Leckerli langsam reduzieren, sonst bringt ihn das Ganze durcheinander). Im Endeffekt soll das so aussehen, daß der Hund in freudiger Erwartung, zu Ihnen aufblickend, neben Ihnen herläuft und sich ohne Kommando hinsetzt, sobald Sie stehenbleiben. Wenn das gut klappt, wird das "Platz" und "Steh" in die Übung mit eingebaut, wie auch "Sitz - bleib", "Platz - bleib" und "Steh - bleib".
g) Steh
Das "Steh" übt man im Verbindung mit dem "Fuß". Man beginnt damit aber erst, wenn das "Fuß" im Zusammenhang mit Stehenbleiben und gleichzeitigen Hinsetzen schon gut klappt. Also Sie gehen mit dem Hund los mit "Fuß". Bevor sie stehenbleiben (sonst setzt er sich ja hin) sagen Sie "Steeeh" und bleiben dann stehen. Da er wahrscheinlich versuchen wird, sich hinzusetzen, verhindern Sie dies, indem Sie ihn unter die Brust oder Bauch fassen und sagen: "Steeh, soo ist feiiin, feiiin Steeeh". Üben Sie das oft abwechselnd mit dem "Sitz", damit er den Unterschied begreift.
h) Hier
Wenn Sie "Hier" rufen, soll der Hund unverzüglich zu Ihnen kommen und sich vor Ihnen hinsetzen. Das kann man sehr schön aus dem "Platz - bleib" üben. Sie lassen den Hund "Platz - bleib" machen, zeigen ihm ein Leckerli und entfernen sich einige Meter (an der Leine), nach und nach wird die Entfernung immer größer und die Leine ganz weggelassen. Jetzt rufen Sie Ondra "Hiiier". Der Hund wird auf Sie zugestürmt kommen, da er endlich aus der "Platz - bleib" Position erlöst wird. Kommt er nun auf Sie zu, muß er erst schön "Sitz" machen, erst dann gibt es das Leckerli. Er muß merken, es gibt erst Lob und Leckerli, wenn ich mich schön vorsetze. Sie werden sehen, das klappt sehr schnell. Die weitere Abfolge der Übung ist, den Hund wieder bei "Fuß" zu bringen. Wenn er das mit dem Vorsitzen schon schön kann, gibt es das Leckerli jetzt noch nicht, sondern Sie nehmen das Leckerli in die rechte Hand und führen es hinter Ihrem Rücken in die linke Hand. Während der Hund dem Leckerchen folgt, sagen Sie "Fuß". Wenn er dann links neben Ihnen ist in der "Grundposition", soll er wiederum "Sitz" machen. Erst jetzt gibt es das Leckerchen und viel Lob. Jetzt geht es entweder weiter mit "Fuß" oder, wenn Sie die Übung beenden wollen, entlassen Sie ihn mit "Lauf".
i) Komm
Das "Komm" unterscheidet sich vom "Hier" dadurch, daß der Hund lediglich zu Ihnen kommen soll, ohne Vorsitzen zu müssen. Das übt man von klein auf am besten an einer 8 - 10 m Leine. Wenn der Hund irgendwo zu lange rumschnüffelt oder sonstwie abgelenkt ist, rufen Sie "Komm" und rucken an der Leine. Schon während er kommt, loben Sie ruhig und liebevoll mit: "Donna komm, ja sooo ist feiiin, komm." Will der Hund zwischendurch wieder abdrehen, weil er was anderes interessantes gesehen hat, knurren Sie schnell "Tzzz", "Hey" oder "Nein" und rufen wieder freundlich "Komm", kommt er, loben und Leckerli.
Die lange Leine wird erst weggelassen, wenn er zuverlässig bei jeder Ablenkung kommt, erst dann probieren Sie es ohne. Denn gerade draußen ist es besonders wichtig, daß der Hund kommt, wenn man ihn ruft. Ist er fein gekommen, lobt man ihn und entläßt ihn wieder mit "Lauf".
Fortsetzung: IV. TRIEBE UND INSTINKTE